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  • Chris

Warum mache ich das ?

Kommen wir doch mal zu dem Grund, warum ich diesen Blog hier ins Leben gerufen habe. Ihr erinnert Euch? Das Pärchen mit den Müllbeuteln und den Greifzangen? So professionell habe ich allerdings nicht angefangen. Die Route begann an einem Punkt, wo München in Unterföhring übergeht.

Also erst mal an der Brücke losgegangen, allerdings noch nicht mit dem Vorsatz Müll einzusammeln. Wir sind dann genau zwischen Isarkanal und Isar entlang gelaufen und bei der ersten Möglichkeit links runter Richtung Isar. Was wir früher als Feldweg oder Schleichweg bezeichnet haben, dass wird heute vermutlich als wilder Trail bezeichnet. Mountainbikes mit oder ohne E-Antrieb - teilweise rücksichtslos wie man es ja grundlegend erwartet - nehmen teilweise weder Rücksicht auf die Natur, geschweige denn auf Menschen oder noch schlimmer Hunde. Sollte da mal einer auf die Idee kommen, nach einem der Hunde zu treten ...dann werd ich nur noch aus dem Kittchen bloggen können. Geht das nur mir so, oder ist wirklich eine komplette Verrohung eingetreten? Aber zur Ehrenrettung, es gab auch viele positive Beispiele, die abgestiegen sind und gewartet haben. Anyway, zurück zum Thema.


Als wir da also so entlang marschiert sind, da ist mir doch schon der ein oder andere Müll ins Auge gestochen. Und zack ...ich beschloss sofort zu handeln. Nur hat man bei einem Spaziergang nicht unbedingt Müllbeutel im Gepäck. Und die anwesenden Damen hatten kaum Handtaschen dabei, bis auf eine. Aber da war nix adäquates drin. Mist. Aber Not macht erfinderisch. Ich hab mir Hundetüten geben lassen und hab angefangen, die passenden Sachen einzusammeln. Bei einem Flaschen- und Dosennest (das müssen sehr komische Vögel sein, die Flaschen und Dosen legen aber dann nicht bebrüten ;-) ) habe ich in einer Seitentasche meiner Weste wenigstens die Dosen mitgenommen. Die Flaschen waren hierfür zu schwer ... vielleicht beim nächsten Mal. So hat man zumindest mal den Nebeneffekt ein paar Groschen fürs Bücken zu verdienen. So ohne Greifer ist das mal ziemlich anstrengend. Hier mal Bilder von der "Ausbeute":


Also das waren zwei Hundetüten (auch Kackbeutel genannt) voll. Der obere Becher ist zugegebenermaßen noch aus meiner fahrenden Müllhalde sprich Auto. Der Rest aus der Natur, die beiden Treter waren leider FlipFlips. Da fehlte der jeweils andere. Aber von der Wurstverpackung, über Plastik en masse bis hin zum Tetrapack war die Auswahl eigentlich sehr erschreckend. Ein Manko ist natürlich, dass an der Isar nicht viele Mülleimer rumstehen, um nicht zu sagen gar keine; aber wenn ich das Zeug hinschleppen kann, dann kann ich es verdammt nochmal leer wieder mitnehmen !! Oder nicht ? Das war jetzt die Ausbeute vom 10.04.2021.


Der nächste Spaziergang - auf der gleichen Strecke - fand dann am 18.04.2021 statt. Wir erinnern uns, es herrscht immer noch Lockdown, es gelten Abstandsregeln und der Weg der Zahlen ging steil nach oben. Also sollte an der gleichen Strecke evtl. nicht so viel dazugekommen sein. Diesmal war ich schlauer und hab vorgebeugt, ich hatte einen Stoffsack dabei, in dem ich einen Müllbeutel "eingebaut" hatte. Bewaffnet war ich mit einem Handschuh, der Greifer war noch nicht bestellt. Startpunkt war wieder der Gleiche und schon am Ende der Treppen zum Isarweg runter glich es einer Müllhalde. Aber wenn ich da angefangen hätte, wäre der Sack schon mehr als voll gewesen. Auch ist diese Stelle etwas prominenter am Weg und wird vielleicht regelmäßig von der Gemeinde gesäubert (so das Wunschdenken). Also wieder runter auf den Quasi-Trail und fleissig gesammelt. Diesmal konnte ich sogar die verbliebenen Flaschennester "ausräubern". Die brütenden Vögel waren immer noch ausgeflogen. Faszinierend ist übrigens das Einschlagen der gezackten Eihülle (auch Kronkorken-Haut genannt) in die Erde. So sinnlos wie in Kropf, aber gut. Jetzt mal das Ergebnis dieses Tages:




Was hatten wir denn diesmal schönes: Flaschen ohne Etikett, Einmalbecher, Plastik über Plastik - CapriSonne als Erinnerung an die Kindheit, jetzt neudeutsch Capri-sun - und das Ganze in einem 35 Liter-Sack. Auf dem zweiten Bild seht Ihr am rechten Bildrand noch die Ausbeute aus den Flaschen-Nestern. Dieses Mal verschwand der Sack in einem Mülleimer am Poschinger Weiher, während der erste noch bei mir in der Mülltonne gelandet ist. Aber gehen wir zum nächsten Spaziergang.


Heute werde ich Euch alle drei aus dem April vorstellen, die künftigen Sammelaktionen dürften dann relativ tagesaktuell gepostet werden. Somit sind wir jetzt wieder eine Woche später am 24.04.2021. Diesmal ist der Startpunkt am Poschinger Weiher bei Unterföhring, das Wetter verspricht äußerst warm zu werden. Diesmal kam zum ersten Mal der Greifer zum Einsatz, ich sag's Euch: es ist eine Wohltat, wenn man sich nicht mehr ständig bücken muss. Und man kann dann auch anfangen, Zigarettenkippen aufzusammeln, aber das ist nun wirklich eine Neverending-Story. Der Weg ging diesmal Richtung Freising bis zu der ersten Brücke über die Isar, dort wo im Sommer viel gegrillt und -chillt wird. Wir sind dann noch über die Brücke gegangen und weiter Richtung Autobahnbrücke A99. Dort sind wir dann runter zur Isar und haben es uns auch an der Kiesfläche gemütlich gemacht. Auf dem Weg die Böschung runter habe ich wieder brav eingesammelt und da hat mich zum ersten Mal jemand angesprochen. Er meinte "Respekt" und wir kamen ein wenig ins Gespräch. Vielleicht habe ich ja den ersten "infiziert". Ansonsten bekomme ich immer nur fragende Blicke zugeworfen aber ich werde nicht aufgeben. Diesmal war die Ausbeute aus den Flaschennestern geringer, aber das kümmert mich nicht. Gucken wir uns mal die Ausbeute an:



Im Grunde genommen wieder das Übliche: Plastik, Zigarettenschachteln, die bereits erwähnten Kippen... diesmal kamen vermehrt Masken hinzu sowie Glasflaschen ohne Pfand, teilweise einfach auch nur als Scherben. Leute, es kotzt mich einfach nur an, wie wir mit unserer Lebensgrundlage und den anderen Lebewesen umgehen. Was ich übrigens relativ pervers finde, diesmal waren auch jede Menge gefüllte Hundekackbeutel dabei. Schön in der Natur abgestellt. Meine Begleitung meinte nur, sie machen das auch so und nehmen sie auf dem Rückweg mit. Ich glaube, das wird von anderen nur zu einem Bruchteil gemacht. Naja, weg ist weg.


Interessant war noch ein kleine Randnotiz. Hinter dem Mülleimer den Ihr hier seht, so in ca. zehn Meter Entfernung saßen Mitarbeiter der Wasserwacht in der Sonne. Als ich den Sack dann in den Mülleimer befördert habe, erhob sich einer der Wasserwachtler und wollte schon losgehen. Ich könnte ja auch meinen Hausmüll einwerfen, er hat dann aber gestoppt und sich wieder hin gesetzt.


So jetzt habt Ihr mal einen ersten Eindruck, was man so bei einem Spaziergang so einsammeln kann. Und das quasi mitten in der Pampa. Ich werde jetzt versuchen, das Ganze noch ein bisschen zu verbessern, sprich Altglas und Plastik zu separieren und dann den entsprechenden Containern zuzuführen. Es ist nicht unbedingt die schönste Tätigkeit, aber mir tut es gut und ich habe das Gefühl, unserem geschundenen Planeten ein bisschen was zurückzugeben. Und je mehr das von machen... vielleicht bringe ich kleine Schneeflocke eine Lawine ins Rollen, oder um es mit Depeche Mode zu sagen: "everything counts in large amounts". Servus beinand bis zum nächsten Mal !!!

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